Die Neue Nationalgalerie am Berliner Kulturforum ist eine Architekturikone von Weltrang sowie der Schluss- und Höhepunkt im Lebenswerk des Architekten Ludwig Mies van der Rohe.
Neue Nationalgalerie, 2021 © BBR / Thomas Bruns / Ludwig Mies van der Rohe
Mies van der Rohes 135. Geburtstag und die Neueröffnung der Nationalgalerie Berlin fallen 2021 zusammen
Zwischen 2016 und 2021 setzte das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) die Neue Nationalgalerie im Auftrag der Stiftung Preußischer Kulturbesitz von Grund auf instand. Mit der denkmalgerechten Sanierung wurde das Büro David Chipperfield Architects beauftragt. Dirk Lohan, Architekt und Enkel von Mies van der Rohe, stand als Berater zur Verfügung und ließ seine Erfahrungen aus seiner Zeit als Projektleiter beim Bau der Neuen Nationalgalerie einfließen.
Das Projekt lässt sich in drei große Phasen gliedern:
Bauvorbereitung mit Demontage und Einlagerung von rund 35.000 wieder zu verwendenden Bauteilen, wie Leuchten und Holzeinbauten, Abbruch nicht schützenswerter Bauteile und Schadstoffbeseitigung
Rohbausanierung mit Instandsetzungsmaßnahmen am extrem schadhaften Stahlbeton sowie Sanierung des Stahlbaus der Stahl-Glas-Fassaden
Ausbau des Gebäudes mit Wiedermontage originaler Naturstein-, Holz- und Stahlbauteile und Erneuerung der technischen Gebäudeausstattung
Die Neue Nationalgalerie am Berliner Kulturforum ist eine Architekturikone von Weltrang sowie der Schluss- und Höhepunkt im Lebenswerk des Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Realisiert wurde das Baudenkmal, das als Klassiker der Moderne gilt, zwischen 1965 und 1968. Seit ihrer Eröffnung 1968 war die Neue Nationalgalerie fast ein halbes Jahrhundert lang ununterbrochen in Nutzung. Dieser Museumsbetrieb hat Spuren hinterlassen. Außerdem haben sich die Anforderungen an einen zeitgemäßen Museums- und Ausstellungsbetrieb seit der Eröffnung grundlegend verändert. Noch deutlicher wurde der Sanierungsbedarf jedoch bei einem Blick hinter die Kulissen, wo sich beispielsweise bei Gebäudetechnik, Klimatisierung und Brandschutz sowie insbesondere an der Gebäudesubstanz selbst schwere Mängel zeigten.
Im Dezember 2020 wurde die obere Ausstellungsstellungshalle baulich fertiggestellt. Neben den Arbeiten in den Außenbereichen laufen derzeit die Inbetriebnahme und Ersteinrichtung an. Die feierliche Schlüsselübergabe fand pandemiebedingt am 29. April 2021 in kleinem Rahmen statt. Die Wiedereröffnung ist für den 22. August mit einer Ausstellung zu Alexander Calder geplant.
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